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Richtig abseilen

Unterkapitel: Abstieg

Abstieg

VARIANTE 1: ABSEILEN

Ein Drittel aller tödlichen Kletterunfälle passieren beim Abseilen durch Leichtsinn und Unaufmerksamkeit. Deswegen sollte beim Abseilvorgang immer mit einer Kurzprusik als Selbstsicherung gearbeitet werden. Auch das Kontrollieren des Partners und das überlegte Handeln gehören zum Abseilvorgang.

Schritt 1 Schritt 2 Schritt 3 Schritt 4 Schritt 5 Schritt 6 Schritt 7 Schritt 8

1. EINHÄNGEN SELBSTSICHERUNG

Beim Abseilen wird eine sogenannte „Selbstsicherungsschlinge“ zur Sicherung am Abseilstand verwendet. Diese wird mit Ankerstich im Sicherungsring des Gurts geknüpft.

 

2. SEIL DURCHFÄDELN UND MIT SACKSTICH VERBINDEN

Zuerst wird das Seil durch den Abseilpunkt gezogen. Beim Abseilen mit zwei Halbseilsträngen werden die beiden Enden mit einem Sackstich verbunden. Diesen sauber legen und noch einmal festziehen.

3. SEILENDE SICHERN UND AUSWERFEN

Die beiden anderen Seilenden werden jeweils einzeln mittels Sackstich gesichert und separat aufgenommen. Schließlich wird jeder Seilstrang getrennt ausgeworfen.

4. PRUSIK ANLEGEN, IN GURT EINHÄNGEN

Die Kurzprusik wird um beide Seilstränge eingeknüpft und in den Gurt eingehängt.

5. ABSEILGERÄT / TUBER EINLEGEN

Danach zieht man etwas Seil durch die Kurzprusik, so dass sich eine lockere Seilschlaufe zwischen Kurzprusik und Abseilpunkt bildet. Hier kann nun ohne Spannung am Seil das Abseilgerät (in der Regel ein Tuber) eingelegt werden.

6. ZUG AUF DAS SICHERUNGSGERÄT

Abschließend strafft man das Seil, so dass man die Belastung auf dieses überträgt und die Selbstsicherungsschlinge locker wird. Dann erst wird die Selbstsicherung ausgehängt.

7. HÜFTBREIT NACH UNTEN

In hüftbreiter Beinstellung beginnt man nun den Abseilvorgang. Dabei behält man die Seilenden stets im Blick, ob diese bis zum nächsten Abseilstand reichen. Beide Hände sind immer unter dem Sicherungsgerät am Seil. Eine Hand schiebt dabei die Kurzprusik locker nach unten.

8. ERREICHEN DES NÄCHSTEN ABSEILPUNKTES

Am nächsten Abseilpunkt wird zuerst die Selbstsicherung eingehängt und dann erst das Seil für den Seilpartner freigegeben. Bevor der Partner nachkommt, kann jetzt kurz am Seil gezogen werden, um sicher zu stellen, dass es sich später problemlos abziehen lässt.

SEIL ABZIEHEN
Vor dem Abseilvorgang mit zwei Halbseilen muss darauf geachtet werden, von welchem Seilende das Seil später abgezogen werden kann: Wird am falschen Seilende gezogen, kann sich der Sackstich im Abseilring verklemmen.

VARIANTE 2: ABLASSEN

Oft ist es ratsam, dass sich der Erste nicht abseilt, sondern vom Seilpartner abgelassen wird. Dadurch entfällt das Auswerfen des Seiles und man vermeidet Steinschlag. Zudem vermeidet man, dass sich das Seil beim Auswerfen im flacheren Gelände hinter Schuppen und Blöcken verhängt.

Schritt 1: Ablassen via Tuber Schritt 2: Ablassen via Tuber

1. ABLASSEN ÜBER TUBER

Zum Ablassen wird die HMS oder der Tuber verwendet. Der Tuber wird quasi kopfüber unter dem Abseilpunkt aufgehängt. Das Bremsseil muss zum Ablassen nochmals am Abseilpunkt umgelenkt werden, damit es von oben in den Tuber einläuft.

 

2. ABLASSEN ÜBER TUBER

Dazu hängt man den Tuber an drei Verschlusskarabinern auf. Dadurch vermeidet man lästiges Krangeln beim Ablassen.

BEACHTE BEIM ABLASSEN: Es sollte darauf geachtet werden das freie Seilende vor dem Ablassvorgang zu fixieren, so dass der Abgelassene nicht versehentlich über das Seilende abgelassen werden kann. Kennt man den genauen Ort der nächsten Abseilstelle nicht und kann diese auch nicht sehen, sollte Sicht und Rufkontakt zum Abgelassenen bestehen, damit dieser Anweisungen geben kann.

VARIANTE 3: ABSTIEG ÜBER STEIG

Etwas anstrengender aber oft am schnellsten ist der Fußabstieg über einen Weg oder Steig. Hierfür muss der Verlauf bekannt sein. Die Seilschaft sollte auf keinen Fall den Steig verlassen, um Wege abzukürzen. Abkürzungen sind oft nicht schneller, können durch geschützte Gebiete führen oder durch brüchiges, absturzgefährdetes Gelände heikel werden. Oft sind Abstiege durch „Steinmänner“ markiert. 

ACHTUNG: Nicht selten führen Abstiege über einen ausgesetzten Steig im Absturzgelände. Gerade hier passieren Unfälle, die tödlich enden. Selbst im scheinbar leichtem Gelände, in welchem abgeklettert wird, ist Achtsamkeit von elementarer Wichtigkeit!

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RETTUNGSMETHODEN

04 - Rettungsmethoden

Ob beim Zustieg, in der Wand oder beim Abstieg: Ereignet sich ein Unfall im alpinen Gelände, muss schnell, überlegt und richtig gehandelt werden. Im nächsten Kapitel geben wir dir wichtige Informationen über das Verhalten in Notsituationen näher!

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