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LAWINENGEFAHR ERKENNEN: DIE 3x3 FILTERMETHODE

DIE 3X3 FILTERMETHODE

Für die Einschätzung der Lawinengefahr und für die Entscheidungsfindung werden die drei Faktoren „Verhältnisse“, „Gelände“ und „Mensch" betrachtet und zueinander in Bezug gebracht. Dies passiert auf drei Ebenen bzw. in drei Phasen: Bei der Planung zu Hause (regional), vor Ort (lokal) und direkt am Einzelhang (zonal). Dabei werden die Informationen und das Wissen zu den drei Faktoren mit geringer werdender Entfernung immer präziser, Beurteilungen treffsicherer und Entscheidungen passender!

Die 3x3 Filtermethode betrachtet die relevanten Punkte „Verhältnisse", „Gelände" und „Mensch" auf drei Ebenen bzw. in drei Phasen: Zu Hause in Form der Tourenplanung. Vor Ort durch Beobachtungen im Gelände und im Vergleich mit der Planung – Was weicht ab? Was ist wie angenommen? Und schließlich am Einzelhang, an dem man sich dann entscheiden muss: „Go“ oder „No Go“? Im Fall von Go gilt es zu überlegen, wie man den Hang angehen bzw. befahren sollte.

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Die 3x3 Filtermethode betrachtet die relevanten Punkte „Verhältnisse", „Gelände" und „Mensch" auf drei Ebenen bzw. in drei Phasen: Zu Hause in Form der Tourenplanung. Vor Ort durch Beobachtungen im Gelände und im Vergleich mit der Planung – Was weicht ab? Was ist wie angenommen? Und schließlich am Einzelhang, an dem man sich dann entscheiden muss: „Go“ oder „No Go“? Im Fall von Go gilt es zu überlegen, wie man den Hang angehen bzw. befahren sollte.

Phase 1: Regional - Verhältnisse
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TOURENPLANUNG – VERHÄLTNISSE
Phase 1: Regional – Gelände
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TOURENPLANUNG – GELÄNDE
Phase 1: Regional – Mensch
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TOURENPLANUNG – MENSCH
Phase 2: Lokal – Verhältnisse
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AUF TOUR – VERHÄLTNISSE
Phase 2: Lokal – Gelände
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AUF TOUR – GELÄNDE
Phase 2: Lokal – Mensch
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AUF TOUR – MENSCH
Phase 3: Zonal – Verhältnisse
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AM EINZELHANG – VERHÄLTNISSE
Phase 3: Zonal – Gelände
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AM EINZELHANG – GELÄNDE
Phase 3: Zonal – Mensch
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AM EINZELHANG – MENSCH
TOURENPLANUNG - VERHÄLTNISSE

In der ersten Phase beginnt man immer mit der regionalen Beurteilung der Lawinengefahr.  Dieser regionale Filter ist gleichzusetzen mit der Vorbereitung zu Hause, also mit der Tourenplanung.  

Neben dem Wetter spielt der Lawinenlagebericht bei der Tourenplanung eine zentrale Rolle. Dabei sind insbesondere die obersten drei Bereiche der Informationspyramide im LLB relevant: die Gefahrenstufe, die Lawinenprobleme und die Gefahrenstellen. Die Gefahrenstufe und die Lawinenprobleme entscheiden grundsätzlich über die Auswahl des Gebiets. Die passende Tour in diesem Gebiet wird dann auf Basis der Gefahrenstufe, der Lawinenprobleme und der Gefahrenstellen ausgewählt.  

Hier müssen Lawinenlage- & Wetterbericht, Expertenauskünfte (z. B. durch lokale Bergführer und Hüttenwirte) eingeholt werden.

TOURENPLANUNG – GELÄNDE

In der ersten Phase beginnt man immer mit der regionalen Beurteilung der Lawinengefahr.  Dieser regionale Filter ist gleichzusetzen mit der Vorbereitung zu Hause, also mit der Tourenplanung.  

In den modernen Entscheidungsstrategien wie der 30° Methode wird zunächst die Hangneigung betrachtet, um „Schlüsselstellen“ zu erkennen. Dann werden die Lawinenprobleme den Schlüsselstellen zugeordnet. Aus einer topografischen Karte sowie einschlägiger Führerliteratur erhält man Informationen über das Gelände der geplanten Tour. Aufstiegsrelevante Geländeformen, Hangsteilheiten und -expositionen aus einer topografischen Karte im Maßstab 1:25 000 bestimmen.

TOURENPLANUNG – MENSCH

In der ersten Phase beginnt man immer mit der regionalen Beurteilung der Lawinengefahr.  Dieser regionale Filter ist gleichzusetzen mit der Vorbereitung zu Hause, also mit der Tourenplanung.  

Daneben muss man bei der Tourenplanung den Wetterbericht einbeziehen und das Können der Gruppe einschätzen. Gruppengröße, Ausbildungsstand, Erfahrung, Kondition und psychische Belastung sollten möglichst homogen sein. 

Die Geplante Tour der Gruppe anpassen oder umgekehrt: Bei schwächeren Teilnehmern entweder von Beginn an für alle eine alternative Route wählen oder Ausweichmöglichkeiten einplanen.

IM GELÄNDE - VERHÄLTNISSE

Vor Ort wird der Filter enger gezogen, hier bewertet man unter dem Motto „so weit das Auge reicht". Im Gelände angelangt, erfolgt als Erstes der LVS-Check des Lawinenverschüttetensuchgerätes. Unterwegs ist es wichtig, laufend eigene Beobachtungen zu den drei Faktoren zu machen und das Geplante immer wieder neu zu bewerten. Dadurch verfeinert sich das Bild der Lawinensituation. Wenn die Bewertung weiterhin positiv ausfällt, spricht nichts gegen die Fortsetzung der geplanten Tour.  

Hier werden über die lawinenbildenden Faktoren folgende Beobachtungen gefiltert:   

Treffen die während der Tourenplanung gewonnenen Informationen zu den Schneeverhältnissen, zur kritischen Neuschneemenge, Sichtweite, Bewölkung, Windstärke und Temperatur hier am Ausgangspunkt auch wirklich zu? Gibt es Gefahrenhinweise (z. B. Schneeverfrachtungen) oder gar Alarmzeichen (frische Lawinen, Wumm-Geräusche)? Stimmen lokale Verhältnisse und Lawinenlagebericht überein?

IM GELÄNDE - GELÄNDE

Im Gelände angelangt, erfolgt als Erstes der LVS-Check des Lawinenverschüttetensuchgerätes. Unterwegs ist es wichtig, laufend eigene Beobachtungen zu den drei Faktoren zu machen und das Geplante immer wieder neu zu bewerten. Dadurch verfeinert sich das das Bild der Lawinensituation. Wenn die Bewertung weiterhin positiv ausfällt, spricht nichts gegen die Fortsetzung der geplanten Tour.  

Stimmt meine Planung mit den tatsächlichen Gegebenheiten (Geländeformen, Hangsteilheiten und -expositionen) überein? Sind andere Aufstiegsspuren im Gelände vorhanden? Sind alternative Touren den Verhältnissen besser angepasst?

IM GELÄNDE – MENSCH

Ausrüstungs- und LVS-Kontrolle vor Beginn der Tour gemacht? Die Gruppenmitglieder regelmäßig hinsichtlich Stimmung und Kondition checken. Andere Gruppen beachten und dabei den eigenen Zeitplan für die Tour immer im Auge behalten.

AM EINZELHANG – VERHÄLTNISSE

Im zonalen Filter werden der Einzelhang bzw. die Schlüsselstelle(n) beurteilt und schließlich entschieden, ob und allenfalls wie der Hang begangen oder befahren werden soll. Hier wird die unmittelbare Umgebung in die Bewertung einbezogen und über Weitergehen oder Umkehren bzw. Alternativen entschieden. Jetzt zahlen sich eine gute Vorbereitung und die eigenen Beobachtungen während des kompletten Tages aus; sie bilden die Basis für die Beurteilung und Entscheidung im Einzelhang. Wenn alle wichtigen Faktoren zum Umkehren mahnen und auch das Bauchgefühl dazu drängt, sollte man umdrehen oder ausweichen.

Am Einzelhang sind folgende Fragen zu den Verhältnissen Mensch wichtig:    

  • Wurden Alarmzeichen beobachtet?  

  • Sind frische Spuren vorhanden?   

  • Was ist das Lawinenproblem und wie gravierend ist es? Gibt es z. B. frische Triebschneeansammlungen? Wie ist/verlief die Sonneneinstrahlung? Wo kann ein gefährliches Schneebrett abgehen?

AM EINZELHANG - GELÄNDE

Im zonalen Filter werden der Einzelhang bzw. die Schlüsselstelle(n) beurteilt und schließlich entschieden, ob und allenfalls wie der Hang begangen oder befahren werden soll. Jetzt zahlen sich eine gute Vorbereitung und die eigenen Beobachtungen während des kompletten Tages aus; sie bilden die Basis für die Beurteilung und Entscheidung im Einzelhang.

Am Einzelhang sind folgende Fragen zum Gelände wichtig:    

  • Wie ist die Steilheit am Einzelhang tatsächlich?   

  • Gibt es Geländefallen und mit welcher Verschüttungstiefe muss ich rechnen?  

  • Wo würde mich ein Abgang hinspülen und wie viel Schnee muss ich erwarten?  

Wenn alle wichtigen Faktoren zum Umkehren mahnen und auch das Bauchgefühl dazu drängt, sollte man umdrehen oder ausweichen.

AM EINZELHANG – MENSCH

Im zonalen Filter wird die unmittelbare Umgebung in die Bewertung einbezogen und über Weitergehen oder Umkehren bzw. Alternativen entschieden. Wenn alle wichtigen Faktoren zum Umkehren mahnen und auch das Bauchgefühl dazu drängt, sollte man umdrehen oder ausweichen.

Am Einzelhang sind folgende Fragen zum Faktor Mensch wichtig:    

  • Was oder wer ist oberhalb unserer Gruppe?   

  • Können mir die anderen schnell helfen?  

  • Der Mensch ist das schwächste Glied in der Bewertungskette. Deshalb gilt: immer wieder Müdigkeit, aktuelles Können sowie momentane Kondition der Gruppenmitglieder überprüfen! Bei schlechter Sicht oder gefährlichem Gelände muss man mit führungstaktischen Maßnahmen wie Sicherheits- oder Entlastungsabständen oder Spurfahren reagieren.

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GRUNDLAGEN ZUR TOURENPLANUNG & SKITOURENAUSRÜSTUNG

Im zweiten Teil des LAB SNOW geht es um die Tourenplanung, den Grundstein für eine sichere Tour. Hier wird u. a. erläutert, was der Lawinenlagebericht im Detail aussagt, wie die fünf Gefahrenstufen einzuordnen sind und welche Lawinenprobleme es gibt. Außerdem wird die vom VDBS zur Lawinenbeurteilung entwickelte GKMR-Methode vorgestellt. Daneben gibt das Kapitel einen kompakten Überblick zur notwendigen Ausrüstung auf Skitouren.

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