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DIE PROFESSIONELLE BERGRETTUNG 

Mit Tausenden von freiwilligen Bergrettern steht die Bergrettung (Bergwacht) rund um die Uhr bereit, um bei einem (Lawinen-)Unfall im alpinen Gelände rasch und effizient Hilfe zu leisten.  

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BASICS ZUR ORGANISIERTEN BERGRETTUNG

BASICS ZUR ORGANISIERTEN BERGRETTUNG 

NOTRUF, NOTRUFNUMMERN, 5 Ws 

Ein Lawinenabgang sollte – parallel zur Kameradenrettung mit LVS-Suche – möglichst immer sofort gemeldet werden, damit die organisierte Bergrettung so schnell wie möglich zu Hilfe eilen kann. Der Koordinator teilt eine Person ein, die per Handy außerhalb des Lawinenkegels einen Notruf absetzt. Deren LVS-Gerät sollte auf „Standby“ oder „Aus“ geschaltet werden. Das Handy bleibt auch nach dem Notruf an, um für mögliche Rückfragen erreichbar zu sein. 

Für die Überlebenschance eines Verschütteten kann es entscheidend sein, wie schnell die organisierte Bergrettung am Unfallort eintrifft. Besonders kritisch ist es, wenn es kein LVS-Signal gibt, wenn unklar ist, wie viele Personen erfasst wurden oder wenn die Lawinenopfer sehr tief verschüttet sind.  

Unter der Euro-Notrufnummer 112 gelangt man europaweit immer zu einer Rettungsleitstelle, die die Unfallmeldung an die entsprechenden Rettungskräfte weiterleitet. Zusätzlich dazu gibt es in verschiedenen Ländern und Regionen spezielle Notrufnummern, über die man direkt die Bergrettung vor Ort erreicht; die wichtigsten sind: 140 (Österreich), 1414 (Schweiz). Am besten speichert man diese lokalen Notfallnummern im Handy ab. 

Alternativ gibt es kostenlose Notfall-Apps wie die SOS-EU-Alp App (für Bayern, Österreich und Südtirol) oder die Rega-App (für die Schweiz), die neben dem Notruf automatisch auch den Standort (GPS-Koordinaten) sowie wichtige Zusatzinformationen übermitteln. 

Die Bergretter kommen dann auf dem schnellstem Weg – je nachdem wo sich der Unfall ereignet hat, mit Ski, Skidoo oder Helikopter – zum Lawinenkegel, um mit den Rettungsmaßnahmen zu beginnen. 

ORGANISATION IST DAS A UND O 

Ein Lawinenunfall bedeutet immer eine enorme Stresssituation für alle Beteiligten. Eine gute Organisation ist deshalb essenziell, damit alle richtig handeln und somit gemeinsam dazu beitragen, Leben zu retten. Ist die organisierte Bergrettung vor Ort, ist es der Einsatzleiter, der den Rettungseinsatz koordiniert und die Helfer entsprechend einteilt und anweist. Je besser die Helfer geschult und trainiert sind, desto reibungsloser und effizienter wird die Rettung ablaufen.

SUCHMETHODEN UND RETTUNGSMASSNAHMEN DER ORGANISIERTEN RETTUNG 

Besonders schwierig gestaltet sich die Rettung, wenn Verschüttete keine LVS-Geräte bei sich tragen oder die Geräte nicht senden, weil sie ausgeschaltet sind. Bei der organisierten Rettung kommen deshalb in der Regel verschiedene Suchmethoden gleichzeitig zum Einsatz. Neben der Suche mit LVS-Geräten verwenden professionelle Bergretter auch RECCO-Detektoren, Lawinensuchhunde und Sondierketten, um Verschüttete zu orten.  

LAWINENSUCHHUNDE LVS-SUCHE RECCO-DETEKTOR SONDIERKETTEN SCHAUFELFÖRDERBAND

LAWINENSUCHHUNDE 

Wenn keine Suche mit elektronischen Hilfsmitteln wie LVS-Geräten oder RECCO-Detektoren möglich ist, sind ausgebildete Suchhunde oft das einzige Mittel, um große Flächen effizient und ohne langes Sondieren abzusuchen. Suchhunde sind deshalb bei jedem Lawineneinsatz der Bergrettung dabei. Dabei gilt: den Hund bei der Suche nicht stören oder ablenken! Das heiß, nie ansprechen und am Lawinenkegel weder essen noch trinken oder andere Geschäfte verrichten. 

LVS-SUCHE

Auch bei einem professionellen Rettungseinsatz durch die Bergrettung hat die LVS-Suche höchste Priorität. Kommt man bei einem Lawinenunfall in Pistennähe als „Passant“ zur Lawine und will helfen, gilt: LVS-Gerät in den Suchmodus stellen, Kontakt mit dem verantwortlichen Einsatzleiter aufnehmen und sich gegebenenfalls als Schaufler oder Sondierer anbieten. Auf keinen Fall darf man unkoordiniert in die Rettungsaktion eingreifen. 

RECCO-DETEKTOR 

Der RECCO-Detektor kommt als zusätzliches elektronisches Suchmittel zum Einsatz, wenn am Lawinenkegel kein LVS-Signal empfangen werden kann. Der Detektor sendet einen Suchstrahl, der von RECCO-Reflektoren, die in Bekleidung, Helme, Skischuhe und andere Ausrüstungsgegenstände integriert sind, reflektiert wird. Somit können Verschüttete punktgenau geortet werden. 

Die Suche mit dem RECCO-Detektor kann sowohl am Boden als auch vom Helikopter aus erfolgen. Dabei ist es wichtig, dass der Suchende mit dem RECCO-Detektor in Ruhe arbeiten kann – Reflektoren in der Ausrüstung anderer Retter könnten bei zu geringem Abstand Störsignale erzeugen. 

SONDIERKETTEN 

Wenn weder elektronische Hilfsmittel noch Lawinensuchhunde zur Verfügung stehen bzw. zum Erfolg führen, sind Sondierketten die letzte Suchmethode am Lawinenkegel. Dabei gehen die Retter systematisch in einer Linie den Kegel Schritt für Schritt ab; auf jeden Schritt folgt ein Sondenstich. Auf das Kommando „Schritt" des Einsatzleiters wird jeweils ein Schritt nach vorne gemacht, auf das Kommando „Stich" wird gemeinsam sondiert. 

Diese Suchmethode nimmt sehr viel Zeit und Personal in Anspruch. Sollte man als „Passant“ zu einem Lawinenunglück kommen, ist es immer möglich, in der Sondierkette mitzuhelfen – vorausgesetzt man hat die entsprechende Ausrüstung und weiß, wie man richtig sondiert. (Quelle: mountainsafety.info)

SCHAUFELFÖRDERBAND 

Hat man einen Verschütteten lokalisiert, geht es ans Sondieren und anschließend ans Ausgraben. Durch systematische Schaufelarbeit gewinnt man wichtige Zeit, die lebensrettend sein kann. 

Als beste Strategie beim Schaufeln hat sich das Schneeförderband etabliert. Hierbei wird der Schaufelbereich in mehrere Segmente eingeteilt – abhängig davon, wie viele Schaufler zur Verfügung stehen. Innerhalb dieser Segmente wird dann entweder zu zweit oder allein gegraben.  

Ziel ist es, einen breiten Zugang zum Verschütteten in Form einer Rampe zu erhalten und möglichst schnell zum Kopf vorzustoßen. Ermüdet einer der Schaufler vorne, werden die Plätze getauscht; oder man rotiert von vornherein alle 60 Sekunden durch. Sobald man sich dem Verschütteten annähert, arbeitet man sich vorsichtig zum Kopf vor – gegen Ende am besten mit den Händen, um Verletzungen zu vermeiden – und legt die Atemwege frei. Danach wird die verschüttete Person komplett freigelegt und erstversorgt. (Quelle: mountainsafety.info)

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