Amputation
Beim Klettern besteht ein höheres Risiko von Amputationsverletzungen als bei anderen alpinen Sportarten, dennoch bleibt es ein seltenes Ereignis.
Fingerlöcher, verschiedene Klemmtechniken oder das versehentliche – und extrem gefährliche – Greifen in den Haken: Am Fels gibt es verschiedene Risiken, die beim Wegrutschen eines oder beider Füße zu Ausrissverletzungen führen können. Besonders gefährdet sind Finger, die das Gesamtgewicht des Körpers bei einem unplanmäßigen Sturz nicht halten können.
Ein Arzt sollte innerhalb von 5 Stunden aufgesucht werden. Sonst sind die Wundränder so stark abgeheilt, dass ein Nähen nicht mehr möglich ist.
Liegt eine Amputationsverletzung vor, sollte der Ersthelfer zuerst der verletzten Person helfen. Der Ersthelfer beruhigt die Person und verbindet den Stumpf mit einem Druckverband. Beim Verbinden zieht er unbedingt Einmalhandschuhe an.
Selbst wenn die offene Wunde initial nicht stark blutet, muss dennoch sofort ein Druckverband angelegt werden. Häufig tritt die starke Blutung verzögert ein.
Ist der Verband angelegt, kann der Arm zum Schutz und Warmhalten in eine Armschlinge gelegt werden.
Das Amputat (z.B. abgetrennter Finger) sollte trocken in eine sterile Kompresse eingeschlagen, in einen wasserdichten zugeknoteten Sack gegeben (z.B. ein Einmalhandschuh) werden. Dieser sollte in einen zweiten größeren Sack gegeben werden (z.B. weiterer Einmalhandschuh) und wenn vorhanden, mit kaltem Wasser, und optimalerweise Eis, gefüllt und geschlossen werden.