Herzinfarkt
Der plötzliche Herztod ist die häufigste Todesursache in Deutschland – und die zweithäufigste am Berg. Tendenziell zählen Alpinkletterer nicht zur klassischen Risikogruppe, dennoch kann es auch in der Wand zu einem Zwischenfall mit Herzbeschwerden kommen oder man trifft im Zu- oder Abstieg auf eine plötzlich erkrankte Person.
Es gibt viele Symptome, die auf einen Herzinfarkt hinweisen können. Einige davon sind bekannt, andere eher nicht. Typisch sind: Druck auf der Brust, ausstrahlende diffuse Schmerzen in die linke Schulter und Arm, Atemprobleme bis zur Atemnot. Beschwerden wie ausstrahlender Schmerz in den Bauchraum, den Rücken, die rechte Schulter, den Kiefer oder Übelkeit können ebenfalls auf einen Herzinfarkt hinweisen.
Manche Herzinfarkte verlaufen auch schmerzfrei.
Hinzu kommen häufig Schocksymptome wie Kaltschweißigkeit, Blässe, bläuliche Lippen und große Angst.
Besteht der Verdacht auf Herzinfarkt, ist so schnell wie möglich ein Notruf abzusetzen. Der schnelle Transport in eine Klinik bedeutet schnelle Hilfe und bessere Genesungschancen.
Hat die erkrankte Person beengende Kleidung an, diese am Hals öffnen. Auch den Hüft- und Brustgurt des Rucksacks öffnen und ggf. den Klettergurt ausziehen oder zumindest lockern.
Das Wichtigste neben dem Notruf absetzen ist Ruhe und die psychische Betreuung der erkrankten Person. Eine sehr gute Methode ist, sich hinter die Person zu setzen und sie an sich anlehnen zu lassen. Das schafft Wärme und Geborgenheit. Gleichzeitig kann die Helferin beruhigend auf diese einreden.
Ist ein Biwaksack zur Hand sollte sich die erkrankte Person auf diesen setzen, am besten liegt darunter ein leerer Rucksack zur Isolation. Gemeinsam wird so auf die Rettung gewartet.